Riskante Narkose?

Der Labrador meiner Freundin starb mit nur 1,5 Jahren nach einer geplanten Operation. Letztendlich wird nie geklärt werden können, warum er die Narkose nicht überlebt hat. Möglicherweise spielten Vorerkrankungen eine Rolle, wie z.B. ein Herzfehler, Arzneimittelunverträglichkeit, etc.

Die Tatsache jedoch, dass er noch während der Narkose dem Besitzer übergeben wurde, ist für uns nicht nachvollziehbar und grob fahrlässig. Vielleicht wäre er auch bei einer optimalen tierärztlichen Versorgung gestorben, doch diese Frage wird immer offen bleiben…

Was können Sie als Hundebesitzer bei einer geplanten Operation tun, um das Narkoserisiko möglichst gering zu halten?

  • Fragen Sie den Tierarzt wenn Sie sich in irgendwelchen Punkten unsicher sind oder ein schlechtes Bauchefühl haben. Scheuen Sie sich nicht, notfalls auch den Tierarzt zu wechseln, wenn Ihre Bedenken nicht ernstgenommen werden.
  • Achten Sie darauf, dass der Hund vor der Operation gründlich untersucht wird, weisen Sie den Tierarzt auf Auffälligkeiten/akute Beschwerden, Allergien, bekannte gesundheitliche Probleme hin, informieren Sie ihn, welche Medikamente der Hund aktuell oder regelmäßig einnimmt. Sollte es in der Vergangenheit Probleme mit einer Narkose gegeben haben, nennen Sie ihm das damals verwendete Narkosemittel.
  • Legen Sie geplante Operationen möglichst auf den Vormittag, so kann der Hund nachmittags unter Ihrer Beobachtung oder notfalls auch der des Tierarztes bleiben.
  • Informieren Sie sich genau, wann der Hund zum letzten Mal vor der OP fressen oder trinken darf.
  • Fragen Sie, ob Sie beim Aufwachen dabei sein dürfen. Bei manchen Tierärzten ist das möglich. Lassen Sie sich dann darüber aufklären, wie Hunde sich beim Aufwachen nach der Narkose verhalten damit Sie nicht beunruhigt sind.
    Ansonsten bitten Sie den Tierarzt, Sie anzurufen, wenn der Hund langsam zu sich kommt, damit Sie für ihn da sind, wenn er aufwacht.
  • Nehmen Sie den Hund nur im wachen Zustand mit. Die Hunde sind oft noch wacklig auf den Beinen, sollten aber bei vollem Bewusstsein sein. Es gibt leider noch Tierärzte, die Hunde in der Narkose herausgeben. Lassen Sie sich auf keinen Fall überreden, den Hund schlafend mitzunehmen!
  • Fragen Sie genau nach, wann der Hund nach dem Aufwachen wieder fressen darf und was es zu beachten gibt.
  • Achten Sie auf Besonderheiten nach der Operation und rufen im Zweifel den Tierarzt an. Gegebenenfalls lassen Sie sich eine Notfallnummer geben unter der er auch Nachts erreichbar ist.
    Rufen Sie dort an, wenn etwas nicht stimmt. Warten Sie nicht mit dem Anruf, wenn Sie ein „komisches Gefühl“ haben.
  • Bringen Sie den Hund ggf. sofort zum Tierarzt oder lassen Sie diesen zu sich nach Hause kommen.